Narrenverein Moschtobst Ahausen e.V. Ahausen
Ansprechpartner:
Michael Poisel
Ittendorfer Str. 4
88697 Ahausen
Narrenruf: Moscht - Obst
weitere Infos: www.moschtobst-ahausen.de
Allgemeines

Am 14. Oktober 1989 erfolgte die Aufnahme in den Alemannischen Narrenring. Heute setzt sich der Verein aus 124 erwachsenen Mitgliedern sowie 30 Kindern und Jugendlichen zusammen. Nicht nur innerhalb des Ortes ist der Verein mittlerweile fester Bestandteil des Dorflebens, auch über die Gemeindegrenzen hinaus ist er ein gern gesehener Gast.
Häshintergrund
Auf der Suche nach einem Motiv für ein würdiges Narrenkleid stieß man in den Archiven auf eine herausragende Tatsache, die Ahausen von anderen Orten der Region unterschied:
"1710 wurde Zugezogenen von der damaligen Konstanzer Herrschaft gewährt, drei Obstbäume zu pflanzen und deren Früchte zu genießen."
Dieses Privileg wurde damals erteilt, um neue Einwohner nach Ahausen zu locken. Die Früchte dieser drei Bäume unterlagen nicht der damaligen Abgabepflicht, die Bauern konnten sie frei verwenden.
Aus einem Teil des Obstes stellten sie einen Saft her, der durch Gärung zu Most wurde. Darüber hinaus stellte sich heraus, daß Obstanbau für das vorherrschende Klima besser geeignet war, als die bis dahin angebauten Reben. In den darauffolgenden Jahrzehnten setzte sich der Obstanbau im Ort durch. Dies ist auch heute noch sichtbar.
Das Moschtobsthäs

Den Kopf schmückt eine handgeschnitzte Larve aus Lindenholz, die entweder einen Apfel (gerade Sprungnummer) oder eine Birne (ungerade Sprungnummer) darstellt. Jede Larve ist dabei ein Original, "kein Ei gleicht dem anderen" (Wo findet man das heute noch??). Mittlerweile bekommen wir selbst bereits den Eindruck, daß sich die Larven unsere richtigen Gesichts- und Charakterzügen angepaßt haben (oder wir diese an unsere Larven??).
Das Oberteil unseres Häses stellt die Baumkrone eines Obstbaumes dar. Auf dem braunen Grundstoff sind ca. 110 handgenähte Blätter in vier verschiedenen (2 Grün- und zwei Gelbtöne) Farben angebracht. Diese vier Farben sollen die unterschiedlichen Jahreszeiten darstellen.
Die braune Hose (BAUMwolle, versteht sich) stellt den Stamm des Baumes dar. Abgerundet wird das Häs durch schwarzes Schuhwerk und gelbe Stoffhandschuhe.
Der Obstbauer und seine Obstbäuerin

Die Bäuerin trägt einen langen, grüngrundigen Rock, darüber eine rote Leinenschürze mit aufgesticktem Moschtobstemblem. Eine helle Leinenbluse, rotes Halstuch, eine dunkelgraue Lodenpelerine ergänzen das Häs. Schwarze Wollhandschuhe und schwarze knöchehohe schnürschuhe runden das Häs ab.
Der Bauer ist bekleidet mit einer schwarzen Hose und einer blauen Leinenschürze. Über seinem hellen Leinen-Kutscherhemd trägt er eine Weste und einen hellgrauen Lodenjanker mit Hirschknöpfen. Ein blaues Halstuch und ein schwarzer Hut runden das Bild des Obstbauern ab.
Beide Bauernfiguren stellen ein Bauernpaar in ihrem Sonntagshäs dar.
Der Ahauser Schinder

Jüngstes Kind unseres Vereins ist der Ahauser Schinder. Er wurde 2007 geschaffen und stellt einen Waasenmeister dar, der in Ahausen die Abdeckerei betrieb...
Das Besondere am Häs ist zweifelsfrei der Kopfputz: Um das lange zottelige Haar des Schinders darzustellen kam man auf die Idee, Fell in Streifen zu schneiden und dieses auf Stoff aufzunähen. So wird täuschend echt Haar nachgeahmt und gleichzeitig das Hauptprodukt eines Schinders (Fell) dargestellt. Das Häs weisst weitere Besonderheiten wie die Jakobsmuschel (Ahausen liegt am Pilgerpfad des heiligen St. Jakob) und das rote Leibchen (Sinnbild für die blutige Tätigkeit des Schinders) auf.
Ahuuser Glöpfer
Narreneltern
